Die Bewerber und Preisträger 2015
>> Sonderpreis für langjähriges Engagement
Benno
Hock, Erlöserschule Bamberg & Eric Schnee, Heidelsteigschule
Bamberg: "Kindern eine Bühne geben – 20 Jahre Schulspieltag der
Grund-, Mittel- und Förderschulen"
(Bewerbung um Sonderpreis)
1995 schlossen sich einige theaterbegeisterte Lehrkräfte zur AG
Schultheater unter der Leitung von Benno Hock und Eric Schnee zusammen
und organisierten mit einfachsten Mitteln den ersten Schulspieltag der
Grund-, Mittel- und Förderschulen aus Stadt und Landkreis Bamberg. Was
auf der Bühne der Hugo-von-Trimberg-Schule begann, findet seit 2006 im
E.T.A.-Hoffmann-Theater unter professionellen Bedingungen und vor
großem Publikum statt. Kostüme und Bühnenbilder gestalten, die Bühne
kennenlernen, Theaterluft schnuppern – egal, ob Sketch, Komödie,
Tragödie, Drama, Musiktheater, Tanztheater oder Schattenspiel – der
Beifall ist der Lohn für die Leistungen der Spieler:innen, für die der
Schulspieltag ein Highlight im Schuljahr darstellt.
>> 3. Platz C.C.Buchner-Preis
Eichendorff-Gymnasium
Bamberg in Kooperation mit E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg:
"1914 – Es kriegt so schön? – Der Erste Weltkrieg im
Abriss"
Am Anfang stand das Vorhaben der Theater-AG
(Unter-/Mittel-/Oberstufe), an den Schultheatertagen 2014
teilzunehmen, vorgegebenes Thema: der Erste Weltkrieg. Nach der
Auseinandersetzung mit dem Thema wurden zahlreiche Ideen für einzelne
Szenen gefunden und konkretisiert, die Dramaturgie und das
Gesamtkonzept entwickelt. Den roten Faden bildete die Chronologie der
Ereignisse. Die Eigenproduktion stellt den Verlauf des Ersten
Weltkriegs in 17 Szenen, ausgehend vom Attentat auf das
österreichische Thronfolgerpaar, dar und liefert die Zuschauer:innen
verschiedenen Situationen innerhalb der Familie, der Schule, in den
Rüstungsbetrieben, im Schützengraben, an der Front und im Lazarett aus.
Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg in Kooperation mit Bayerische
Klerus-Fußballauswahl, Israelitische Kultusgemeinde Bayern,
Evangelisches Jugendwerk, Stadt Bamberg: "Erinnerungskultur –
Spuren des Holocaust am FLG"
Im Rahmen des Schulmottos „Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage“ verwirklicht das P-Seminar „Erinnerungskultur“ (2013/15) die
Projektidee eines bleibenden Gedenkens für – wie Recherchen im Schul-
und Stadtarchiv ergaben – 26 Schüler des Neuen Gymnasiums (heute FLG),
die während des Holocausts umgekommen sind. Nach der
Auseinandersetzung mit dem Thema Erinnerungslandschaft und einem
Einblick in die jüdische Erinnerungskultur wurde/wird ein Konzept
erarbeitet, das durch Einbindung des Kunstunterrichts sowie
verschiedener Ämter und Institutionen in der konkreten Umsetzung, der
Aufstellung eines Brunnens mit den Namen der Opfer im Außenbereich der
Schule, mündet.
Grund- und Mittelschule Altenburgblick Stegaurach in
Kooperation mit Pfarr- und Gemeindebücherei Stegaurach,
Kreismusikschule Bamberg
: "Die Bremer Stadtmusikanten – Kinder vieler Sprachen
sind in Stegaurach zu Hause"
Schule, Bücherei und Kreismusikschule kooperieren bereits seit
vielen Jahren. Da zahlreiche Schüler:innen neben Deutsch noch eine
Zweitsprache sprechen, entstand die Idee, „Die Bremer
Stadtmusikanten“, neu erzählt von Janosch und in zahlreichen Sprachen
erschienen, als Mehrsprachen-Lese-Bild-Musikprojekt aufzuführen, um
den Blick auf die Zweisprachigkeit der Schüler:innen zu lenken und
diese als Reichtum für die Gemeinschaft zu sehen. 32 Schüler:innen von
der 2. bis zur 10. Klasse übersetzten oder ließen Textpassagen
übersetzen, lasen diese in 17 Mutter- oder Vatersprachen vor und
führten zusammen mit Musikschüler:innen das Grimm‘sche Märchen als
musikalisches Bilderbuchkino auf.
Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg in Kooperation mit
Stadtarchiv Bamberg, Staatsarchiv Bamberg: "Gedenktafel als Mahnmal"
Das P-Seminar „Gedenken an den Ersten Weltkrieg“ setzte sich mit
diesem Thema (neben einem Besuch des Schulmuseums in Nürnberg und
einer Exkursion nach Verdun) durch die Wiederherstellung von 32
Langbiografien/Einzelschicksalen mit Lebensdaten, Schullaufbahn und
Kriegserlebnissen damaliger junger Männer in Bamberg anhand der
Gedenktafel im Universitätsgebäude U5 (Vorgängerbau des KHG) sowie
verschiedener Originalquellen (Jahresberichte, Briefe) auseinander.
Die Gedenktafel wurde fotografiert, reproduziert und ist seit April
2014 im KHG zu betrachten. Der Krieg und all seine Schrecken rücken
dadurch auf ganz andere, neue Weise an die Schüler heran.
Maria-Ward-Gymnasium Bamberg in Kooperation mit Mode macht
Mut: "Druck macht Mode"
Im Rahmen des Projektseminars „Grafikdesign“ (2012/13)
durchliefen die beteiligten Schüler:innen zehn Phasen „vom Buchstaben
zum Kleid“. Basierend auf dem Verständnis von Typografie, zeichneten
sie „Piktogramme“, die als Linolschnitt für das Layout von Taschen
dienten. Mit Mode macht Mut wurde darauf folgend eine Modenschau
inklusive Ausstellung geplant, für die eine Kollektion aus zwei
Kleidern, zwei Röcken und einem Oberteil entworfen wurde. Nach dem
Bedrucken der Stoffe realisierte Mode macht Mut die Kollektion, die
die Schüler:innen präsentierten. Ein Produkt auf Papier erlebte somit
eine Metamorphose, um sich schließlich (durch den Verkauf der
Kleidung) im öffentlichen Raum wiederzufinden.
>> 1. Platz C.C.Buchner-Preis
Maria-Ward-Gymnasium
Bamberg in Kooperation mit Migranten- und Integrationsbeirat der
Stadt Bamberg: "Ein multikulturelles Kochbuch für Bamberg"
Der Reiz, „die ganze Welt auf Bambergs Tellern“ zu präsentieren,
lag darin, verschiedene Menschen, die in Bamberg leben und aus uns
fremden Ländern stammen, in einem Buch vorzustellen und damit einen
Beitrag für ein besseres Zusammenleben zu leisten. Die Schüler:innen
des P-Seminars „Das multikulturelle Kochbuch“ (2013/15) arbeiteten in
verschiedenen Gruppen und mit Menschen unterschiedlicher
Nationalitäten zusammen. Sie sammelten Rezepte und bereiteten Speisen
zu, erstellen Portraits, entwarfen das Layout des Buches und kümmerten
sich um Finanzierung, Marketing und Verkauf, wodurch zahlreiche
Kompetenzen erworben wurden. Der hohe Arbeitsaufwand wurde durch die
Fertigstellung eines 140-seitigen Buches belohnt.
Maria-Ward-Schulen Bamberg in Kooperation mit Kerstin
Waldvogel, Deutscher Kinderschutzbund Bamberg e. V.: "Kinderrechte für Bamberg"
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Kinderschutzbundes
Bamberg setzten sich zahlreiche Schüler:innen schul-, jahrgangs- und
klassenübergreifend in verschiedenen Unterrichtsfächern und
Unterrichtsformen mit Kinderrechten auseinander, um ein Bewusstsein
für die Bedürftigkeit vieler Menschen auf dieser Welt zu entwickeln.
Stühle wurden im Kunstunterricht individuell und kreativ verfremdet
und versteigert, ein Kinderrechte-Rap-Song aus einem Gedichttext
genauso wie ein Flashmob-Tanz entwickelt, einstudiert und eingespielt,
Kinderrechte in Deutschland, Indien und Afrika verglichen und
präsentiert. Highlight war das große Familienfest des DKSB im
September 2014.
>> 2. Platz C.C.Buchner-Preis
Sonderpädagogisches Förderzentrum Giechburgschule Scheßlitz in
Kooperation mit Das Karussell, Sebastian Magnus, Stefanie Schreiber,
Christoph Klug, Clavius-Gymnasium Bamberg: "Das Karussell:
Romeo likes Julia"
Ein ganzes Schuljahr drehte sich alles um Kreativität,
künstlerischen Ausdruck und Theater. Die Klassen 6 und 6/7 ließen aus
einem „leeren Raum“ (dem „Karussell“, das sich um sie dreht) nach und
nach eine digitalisierte Liebesgeschichte frei nach William
Shakespeare entstehen. Sie brachten eigene Ideen ein und entwickelten
durch die Beschäftigung mit Sprache, Emotion und Körperausdruck ein
Theaterstück mit Gesangs- und Tanzeinlagen, das im Juni 2014 in der
VHS im Alten E-Werk aufgeführt wurde. Das Bühnenbild wurde durch die
Zusammenarbeit mit drei freischaffenden Künstler:innen aus den
Bereichen Graffiti, Weidenflechten und Steinbildhauern selbst gestaltet.
Sonderpädagogisches Förderzentrum Martin-Wiesend-Schule
Bamberg in Kooperation mit Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg:
"Stolpersteine"
Die Klasse 8b erarbeitete den Themenbereich Rassismus und
Ausgrenzung und verband die Thematik mit Gunter Demnigs europaweit
bekanntem Projekt der Verlegung von Stolpersteinen zur
personalisierten Erinnerung an rassistische Greueltaten aus der Zeit
des Dritten Reiches. Durch Stadtrundgänge zu ausgewählten
Stolpersteinen in Bamberg sowie durch Recherchen und Diskussionen
konnte Geschichte konkret erfahren werden und ein aktueller Bezug bis
in die heutige Zeit erlebt werden. Im November 2014 konnte die Klasse
Gunter Demnig persönlich kennenlernen und bei der Verlegung von fünf
Stolpersteinen helfen (Aufgraben, Bauschutt- und Materialtransport,
Versiegeln, kleine Feierlichkeit) und damit einen konkreten Beitrag leisten.