Martin Beyer
Wie kommt es, dass der eine Widerstand leistet, während der andere zum Mitläufer wird? August Unterseher haben sich im Laufe seines Lebens viele Möglichkeiten geboten, sich gegen das Nazi-Regime zu stellen. Doch keine davon hat er genutzt.
„Und ich war da“ ist die Geschichte eines Mannes, der hineinstolpert in die Dunkelheit seiner Zeit: erst in die Hitlerjugend, dann als Wehrmachtssoldat in den Russlandfeldzug. Und später, als Kriegsversehrter zurück auf dem Bauernhof seines Vaters, verdingt er sich als Henkershelfer der NS-Schergen bei den Hinrichtungen der Geschwister Scholl. Ein Mann ohne Eigenschaften, der am Ende seines Lebens zu verstehen sucht, weshalb alles so gekommen ist, weshalb er überlebt hat, wo andere gefallen sind, weshalb er zum Täter wurde, wo andere für ihre Ideale gestorben sind.
„Martin Beyers Roman ‚Und ich war da‘ erzählt die Geschichte der NS-Zeit aufregend neu und zeitgemäß.“ (Die ZEIT)
Der Roman stellt an die Schüler:innen die Frage: Was hättest Du getan? Und schlägt damit eine Brücke in die Jetztzeit: Was tust Du heute? Angesichts des Erstarkens rechtspopulistischer und rechtsextremistischer Kräfte ist diese Frage wieder sehr wichtig geworden.
Die Schüler:innen erfahren, wie ein Jugendlicher in den 1940er-Jahren gelebt hat, wie stark seine Lebenswelt von äußeren Kräften beeinflusst und auf den Krieg ausgerichtet wird. Aber gab es dennoch die Möglichkeit, "Nein!" zu sagen? Und was hatte das für Konsequenzen?
Die Lesung und die daran anschließende Diskussion zielen darauf ab, dieses "Gestern" mit dem "Heute", also der eigenen Lebenswelt zu vergleichen und die eigene Rolle zu reflektieren. Tue ich genug, um unsere freiheitliche, demokratische Gesellschaft zu stärken?
Gymnasium
Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus
Alter der Teilnehmer:innen | 16 - 19 |
Jahrgangsstufe | 11 - 13 |
Beteiligte | 25 |
Rolle der Lehr-/Pädagogischen Fachkraft | Begleitung |
Dauer | 2 Schulstunden |
Projektzeiten | nach Absprache |
Projektort(e) | Schule |
Projektform(en) | Lesung |