Georg Trakl und der Expressionismus

Lesung aus dem Roman "Alle Wasser laufen ins Meer"

Martin Beyer

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Sprachförderung

Projektbeschreibung

Er ist eine der schillerndsten Dichterpersönlichkeiten expressionistischer Literatur, ein Wort-Rebell, ein großer Melancholiker, ein Drogenabhängiger: Georg Trakl schuf in seiner kurzen Lebensspanne rund einhundert Gedichte, die auf eine einzigartige Weise Auskunft geben über die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und über eine junge zerrissene Künstlerpersönlichkeit.

Der Roman „Alle Wasser laufen ins Meer“ von Martin Beyer (Klett-Cotta) führt die Schüler:innen in die expressionistische Dekade und zeigt, dass es sich nicht um eine längst vergessene Zeit handelt, sondern dass sich hier Möglichkeiten und Probleme der Moderne entwickelt haben, die bis heute aktuell sind. Das Gefühl einer „transzendentalen Obdachlosigkeit”, Ich-Verlust, Themenkreise wie Krieg, Großstadt und moderne Arbeitswelt werden in den lyrischen Texten nicht nur aufgegriffen, sondern in der literarischen Form(ung) selbst sichtbar. Es handelt sich also nicht nur um ein Abbilden dieser veränderten Wirklichkeit, sondern um den Versuch einer aktiven, längst nicht nur „literarischen” Auseinandersetzung damit, mitunter gar um den Wunsch der radikalen Erneuerung einer als im Verfall wahrgenommenen (bürgerlichen) Welt. Pathos und Ethos, Kunst und Leben sollen, dem Anspruch nach, Hand in Hand gehen.

Georg Trakl vereint diese Spannungen mit seinem Leben und mit seinem Texten wie kaum ein anderer – geht uns damit heute noch immer an und dürfte gerade für junge Menschen faszinierend sein (nebenbei ist er im „Rockstar-Alter“ von 27 Jahren gestorben, wie Jim Morrison, Kurt Cobain, Janis Joplin, Amy Whinehouse …).

Die Lesung beinhaltet Rezitationen wichtiger Gedichte Trakls, Fotos und Dokumente werden gezeigt, am Ende erfolgt ein musikalischer Brückenschlag vom Gedicht „Grodek“ zu einem Rocksong der Dire Straits.

Zielsetzung

  • Darstellung einer besonderen Künstlerpersönlichkeit
  • Darstellung der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg
  • Brückenschlag in die Gegenwart: Wofür war die klassische Moderne die Wiege? Zum Beispiel für eine Reizüberforderung der Sinne, die sich heute noch weiter potenziert durch die digitale Welt. Oder für Narrative des Weltendes. Wie man darauf mit «Zerfasern» reagieren kann wie Georg Trakl oder mit dem Versuch, neue Sinnstrukturen und Ordnungen zu finden, das ist ein wichtiger Aspekt dieser literarischen Reise.

Bildungseinrichtung(en)

Gymnasium

Bezug zum Lehr-/Bildungsplan

  • Auseinandersetzung mit expressionistischer Kunst
  • Analyse des Gedichts "Grodek" von Georg Trakl

Alter der Teilnehmer:innen 16 - 19
Jahrgangsstufe 11 - 13
Beteiligte 25
Rolle der Lehr-/Pädagogischen Fachkraft Begleitung
Dauer 2 Schulstunden
Projektzeiten nach Absprache
Projektort(e) Schule
Projektform(en) Lesung, Präsentation, Rezitation

Kosten

250 €

Kontakt

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