Erik v. Brandt – "Raumkrümmung"
Workshop zu Bearbeitungstechniken von Gips, Ton und Farbe sowie zu deren Materialeigenschaften und weiteren Gestaltungsmöglichkeiten
Spielerisch lernen wir die interessanten Eigenschaften von Gips (und Ton) kennen. Vom Calcit, wie in einer Sandrose, über weißen Staub zum Brei, der mit Wasser zu plastischen Formen erhärtet, die dabei spürbar Wärme entwickeln. Nun können wir z. B. mit Stöckchen oder Löffeln das Schaben und Kratzen probieren. Mit Gipsbinden können wir Alltagsgegenstände belegen oder kleine Relieflandschaften auf Pappe wachsen lassen. Die Werke können wir nach Aushärtung vielfältig weiter bearbeiten und mit z. B. Acrylfarben bemalen oder den Gipsbrei mit Pigmenten auch innen farbig machen, kleine Assemblagen bauen oder witzige Spielfiguren basteln, die wir mit weiteren Materialien bekleben.
Gips und Ton sind ein tolles Übungsmaterial für alle Altersstufen. Je nach Interesse und Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler werden die Inhalte und Methoden angepasst. Mit jüngeren Teilnehmenden arbeiten wir eher spielerisch, mit älteren forschend in Projektarbeit.
Toll wäre es, wenn die pädagogischen Fachkräfte die vielfältigen Anregungen später bei ihrer Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen einsetzen und weiterentwickeln würden, sodass unsere ersten Erfahrungen sich setzen können und unsere Wahrnehmung sich weiter sensitiv verfeinert.
„Ein Kind ist ein Künstler“ meint, dass alle Kinder bis zum Schuleintritt noch völlig frei, nur ihrem inneren Gestaltungswillen folgend fröhliche Werke erschaffen. Diese Grundlage kreativer Kraft zu unterstützen und weiter entwickeln zu helfen, ist die Intention meiner gestalterischen Arbeit mit Kindern.
Materialien wie Gips und Ton sind besonders in der Frühbildung wichtig, kommt doch Ähnliches im kindlichen Alltag nur noch selten erlebbar vor. Damit können Kinder die grundlegenden Erfahrungen eines Formbauens als Voraussetzung eines differenzierten Formdenkens erleben.
Gips und Ton lassen sich leicht und ohne Werkzeug bearbeiten, kosten wenig, sind natürlichen Ursprungs und bei etwas Kenntnis längerfristig zu lagern – somit eine wünschenswerte Basisausstattung jeden Werkraums. Diese Materialien bei Erzieher:innen und Kindern mehr in ihren Erfahrungsalltag integrieren zu helfen, ist somit ein weiteres Ziel.
Krippe, Kindergarten, Grundschule, Förderschule (1–4), Förderschule (5–9), Mittelschule, Real- und Wirtschaftsschule, Gymnasium, Berufliche Schule
Im Leitgedanken zu ästhetischer Bildung des BayBEP wird die grundlegende Bedeutung eines reichen Erfahrungsraums für die Entwicklung unserer Kleinsten herausgestellt und darauf hingewiesen, dass besonders Gips und Ton hier einen wesentlichen Beitrag leisten können (vgl. Geeignete Lernumgebung/Materialien).
Das weiter im BayBEP ausgeführte plastische und skulpturale Arbeiten mit vielfältigen Materialien aus der Natur und aus der Restekiste wird mit Gips und Ton perfekt ergänzt: Kinder sammeln wichtige Erfahrungen des Zusammmenfügens beim Matschen, Patschen, Kneten und Drücken – und erleben dann das unglaubliche „feurige“ Erstarren der Masse. Anschließend geht es ans Wegnehmen beim Schaben, Feilen, Sägen und Schleifen. Das ist wie Magie für die kleinen Zauberkünstler:innen.
Mit diesen Basistechniken einer Formgestaltung – den plastischen Aufbauen und dem skulpturalen Wegnehmen – können die Kinder nun Form auch differenzierter denken.
Natürlich bedeutet die ästhetische Erziehung allgemein die Basis eines sensiblen Bewusstseins. Somit sind alle Workshops und Projekte aus diesem Bereich Grundlage für die Gewährleistung einer hochwertigen Bildung. Besonders Gips und Ton sind hier ganz wichtig, da diese Techniken kaum noch im Alltag zu erleben sind.
Naturmaterialien sind von der Gewinnung und Verarbeitung her sehr nachhaltig. Sie sind relativ energiearm herstellbar, wiederverwendbar, günstig, ungiftig usw. und somit ein schönes Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften oder nachhaltigen Konsum.
Auch können wir mit diesen Materialien leicht in allen Altersstufen und auch mit Kindern mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen arbeiten, sodass ein fröhliches Miteinander entsteht. Hier Bewusstsein komplexer und feinfühliger bilden zu helfen, ist eine wichtige Voraussetzung einer friedlichen inklusiven Gesellschaft, in der es selbstverständlich ist, verantwortungsvoll – achtsam mit uns und in der Natur/Umwelt – zu handeln.
Alter der Teilnehmer:innen | 1–5 Jahre |
Beteiligte | 10 |
Rolle der Lehr-/Pädagogischen Fachkraft | Zusammenarbeit mit Kindern und Künstler |
Dauer | Kurzprojekt z. B. 1 Termin mit 3 Stunden möglich / wegen Trocknungszeiten und Nachschnitzen bestenfalls 2 Termine mit je 2 bis 2,5 Stunden |
Projektzeiten | bitte längerfristig absprechen, dann fast immer möglich |
Projektort(e) | Werkraum, Außenbereich mit Wasseranschluss oder entsprechend vorbereiteter Gruppenraum |
Sonstiges | - Bitte für alle Teilnehmenden, auch die pädagogischen Fachkräfte, bequeme Arbeitskleidung oder Schürzen, entsprechende Schuhe und je ein Handtuch bereithalten. - Bitte eigene Ideen und Anregungen rechtzeitig kommunizieren. - Für Tonabdrücke und freie Gipsassemblagen können Reste, Naturmaterialien und kleine Gefäße wie ausgespülte Joghurtbecher, Milchtüten oder kleine Sandformen und Spielfigürchen gesammelt werden. |
nach Absprache
Buchung über den KS:BAM via
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