LebensLehm
Wer mächte Lehmbaumeister werden?
Beim Bau eines echten Lehmbackofens wird das erdige Element greifbar und traditionelles Wissen modern vermittelt. Hierbei wird jeder Schritt zum Erlebnis, vom Rohlehm zum Lehmbrot, mit dem der Ofenkörper gebaut wird. Viele Hände und Füsse werden benötigt,etwas zu erschaffen, was dann Allen Gaumenfreude bereitet. Ein gemeinschaftlicher Rahmen rundet das Lehmerlebnis ab.
Ansinnen:
Oft aus mangelnder Bewusstheit nennen Erwachsene Erde vor den Kindern herabwürdigend als Dreck. Ebenso wissen Erzieher und Lehrer zu wenig um das Element Erde zu unterscheiden. Die Kinder wachsen mit dieser Assoziation und dem (Nicht)wissen auf, zu Unrecht!
So dürfen sie ruhig erfahren, dass Lehm im Acker oder Garten als Nährstoffträger für Pflanzen beim Wachsen unverzichtbar ist, ganze Häuser stützt und im Boden die Feuchtigkeit reguliert. Selbst die ersten Schriften wurden auf Lehmtafeln eingeritzt.
Angeborene kindliche Erdaffinität: Kinder spielen gerne in Sandkästen, aber ist erst eine Matschgrube ausgespäht so gibt es kein Halten. Oft zum Leidwesen der Eltern. Die sinnesanregenden Eigenschaft von klebrigem, weichem Lehm beleben unser Bewusstsein auf eine natürliche, fast schon zauberhafte Weise. Sind erste Hemmnisse überwunden und das Urvertrauen wiedergefunden, so können auch Jugendliche und Erwachsene sich kaum mehr der freudigen Matscherei entziehen.
Kursdurchführung Beispiel:
1. Ein Kurs leitet mit einem anschaulichen Einstieg ins Bodenwissen ein.
2. Sodann findet eine erste Berührung mit der erdbunten Materie Lehm statt, die Sinne werden angesprochen: Alles, was wir zum Umgang mit Lehm benötigen, Hände & Füsse & Kreativität haben wir bereits. Im Umkehrschluss erhalten wir Sinneseindrücke vom Erdigen zurück: Geruch, Farbe, Kreativität, Ausdruck, auch (Kindheits)Erinnerungen und vieles mehr. Ein gelungener Austausch.
3. Lehm verklebt die Teilnehmer. Soziale Bindungen entstehen. Gemeinschaftsgefühl wird erzeugt.
4. Ausflüge in die Wissenswelt und praktischen Erfahrungen abwechslungsreich miteinander verwoben
5. Anschließend kann das eigene farbenfrohe Lehmwerk mit nach Hause genommen werden. Manch einer möchte sich jetzt wieder öfter „erden“
Wir beobachten oft: Formbarer Lehm und die Lehmfarben ErdBUNT werden von Groß und Klein neugierig erfühlt. Ihre Konsistenz und Körnung fühlt sich samtig vertraut an. Vom Staunen ins Kreative ist es dann ein fließender Übergang. Lehm hat von Natur aus Bildungspotential.
Zielsetzung
- Verbindung: Aktivitäten, die von einer gemeinsamen Umsetzung leben ( bspw., graue (Schul-)Wände werden kunstvoll-erdig bunt, die Erschaffung eines erdbunten Baumwesens), generieren Begegnungsräume, fördern die Gemeinschaft und stärken den Zusammenhalt. Lehm kommt von Leim, es verbindet also im wahrsten Sinne des Wortes.
- Natursinn: Lehm ist unbesetzt. Sechs Sinne gibt uns das Leben, mit allen sechs Sinnen können wir den Lehm erleben. Seine naturgegebenen Eigenschaft sind verfügbar für ein ganzheitliches Lernen. In kognitiver Wahrnehmung, beim spielerisch praktischen Ausprobieren, im Emotionalem dem kreativen Erschaffen und Gestalten.
- Bewusstseins Vermittlung: Lehmige Erde erhält ihren Wiedererkennungswert zurück. Durch das Bewusste erfühlen und Aufmerksam beobachten, wird Lehm wieder sichtbarer und geschätzt. Im Jetzt während der Aktionen, genauso wie als Naturstoff und potentieller Bau- und Kulturstoff in künftigen Lebensabschnitten.
Kindergarten, Grundschule, Förderschule (1–4), Förderschule (5–9), Mittelschule, Real- und Wirtschaftsschule, Gymnasium, Berufliche Schule
Schulart- und fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsziele (https://www.lehrplanplus.bayern.de/uebergreifende-ziele):
Alltagskompetenzen und Lebensökonomie /1. Handlungsfeld Umweltverhalten /2. Handlungsfeld Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Kulturelle Bildung
Soziale Bildung
Technische Bildung
Berufliche Oientierung
SDG 15, Leben an Land
SDG 13, Maßnahmen zum Klimaschutz
SDG 13, Hochwertige Bildung
Alter der Teilnehmer:innen | ab 6 Jahre |
Jahrgangsstufe | ab 1. Schuljahr |
Beteiligte | 10 |
Rolle der Lehr-/Pädagogischen Fachkraft | In erster Linie als Aufsicht. Wir ermutigen gerne Lehrkräfte/Pädagogen selbst aktiv am Workshop teilzunehmen, um den Multiplikatoreffekt zu steigern. |
Dauer | Klein 4 KUBIS, Groß 12 KUBIS |
Projektzeiten | Nach Vereinbarung |
Projektort(e) | Bei der jeweiligen Einrichtung vor Ort, im Außen- oder Innenbereich |
Projektform(en) | Aktivitäten wie Workshop, Seminar, Präsentation während der regulären Kita- und Schulzeiten und an Veranstaltungen wie Nachhaltigkeitstagen, Sommerfesten, etc. |
Sonstiges | Je nach Format finden werktags oder bei Sommerfesten an den Wochenenden Aktionen statt Anzahl der Teilnehmenden: ca. 10 pro Gruppe ist eine ideale Größe Ausstattung: Kleidung, die schmutzig werden darf (Lehm ist auswaschbar) Schuhe, die Matsch ab haben können oder einfach barfüßig erleben Handtuch zum Abtrocknen der gewaschenen Füßen und Händen Raumanforderungen: Außenbereiche mit natürlichen oder Mischuntergründen, bei großer Hitze wird Schatten bevorzugt. Innenbereiche in Werkräumen, oder großflächigen Räumen, z.B. Sporthalle oder Aula |
Informationen zum Projekt finden Sie hier zum Download
Buchung über den KS:BAM via
Informationen zur Kontaktaufnahme finden Sie im Kulturpartner:innen-Profil